Interview: Mit dem Fahrradbus/BiciBus nachhaltige Bewegung fördern

4. September 2023

Simone und Klaus Markl wollen mit ihrer Initiative BiciBus Deutschland nachhaltige Fortbewegungsgewohnheiten bei Kindern fördern. Im Interview erzählen sie, warum Deutschland solche Fahrradbusse braucht und was für ihre Umsetzung notwendig ist.

In Spanien sind die Fahrradbusse sehr beliebt. Mittlerweile rollen sie auch durch einige deutsche Städte. Warum sind Fahrradbusse auch in Deutschland notwendig?


Klaus Markl: Wenn man sich die Situation vor den Schulen anschaut, gibt es teilweise hunderte Meter lange Staus von Elterntaxis. Das ist ein Wahnsinn und der resultiert aus einem falschen Sicherheitsverständnis. Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, um sie vor dem Autoverkehr zu schützen. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie die Situation dadurch noch verschärfen. Auf unserem drei Kilometer langen Radweg zur Kita kommen wir an einigen Schulen und Kitas vorbei – das sind die gefährlichsten Orte und Situationen für uns als Radfahrer.

Außerdem brauchen wir eine Verkehrswende, um dem Klimawandel sowie dem durch die Digitalisierung verstärkten Bewegungsmangel der Kinder und Jugendlichen entgegenzuwirken. Die Fahrgäste der Elterntaxis von heute sind die Autofahrer von morgen.Wenn die Verkehrswende nachhaltig gelingen soll, müssen wir schon bei den Jüngsten ansetzen und auch kleinere Kinder so früh wie möglich miteinbeziehen. Der Bicibus oder Fahrradbus ist eine Möglichkeit, dass Radfahren selbstverständlich wird und nicht die Ausnahme bleibt.


Woher kam die Idee in Frankfurt am Main einen Fahrradbus zu starten?


Simone Markl: Im Oktober 2021 habe ich auf Twitter ein Video über einen Bicibus in Barcelona gesehen und habe gedacht: Sowas brauchen wir in Deutschland. Wir sind beide ehemalige Radsportler und haben einen fünfjährigen Sohn. Deshalb interessieren wir uns auch für das Radfahren im Alltag.

Frankfurt hat schon 2022 propagiert, Fahrradstadt werden zu wollen. Im gleichen Jahr kam auch die Eurobike in die Stadt. Wir sind also anfangs davon ausgegangen, dass es relativ einfach wird, die Fahrradbusse umzusetzen und dass das Thema auf offene Ohren stößt – so war es aber nicht. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist es vielen Eltern immer noch zu gefährlich, ihre Kinder mit dem Rad fahren zu lassen. Sie wissen nicht, dass der Fahrradbus ein begleitendes Konstrukt ist und die Kinder im geschützten Rahmen zur Schule fahren.

Während sich der Start in Frankfurt verzögerte, hatten sich schon viele Initiativen bei uns gemeldet, die das Thema interessiert hat und die mehr wissen wollten. Also haben wir angefangen, Flyer zu erstellen, Checklisten zu schreiben, um denjenigen etwas an die Hand zu geben. Dann startete Frechen mit dem ersten Bicibus. Hinzu kamen Hamburg und Halle und es gab erste Presse- und Fernsehberichte.


Klaus Markl: Was uns letztendlich in Frankfurt in die Hände gespielt hat, ist, dass es in Hessen und einigen anderen Bundesländern den Lehrauftrag gibt, Kinder zur Nachhaltigkeit zu erziehen.

Simone Markl: Da ist ein Lehrer auf uns zugekommen, der mit seinen Schülerinnen und Schülern ein Projekt zum täglichen Schulweg gemacht hat. Dabei ging es auch um die Frage, was für sie wichtig ist, um mit dem Rad zur Schule fahren zu können. Wir haben den Bicibus vorgeschlagen und seitdem legen zunehmend mehr Kinder begeistert ihren Weg zur Schule nachhaltig zurück.


Welches Feedback bekommen Sie zu den Fahrradbus-Aktionen und haben Sie damit schon etwas erreicht?


Klaus Markl: Der Erfolg zeigt sich vor allem darin, dass es immer mehr BiciBusse oder Fahrradbusse und Teilnehmer:innen gibt. Außerdem merken wir, dass die politische Unterstützung immer stärker wird. Das ist ganz wichtig. Das haben wir am Anfang völlig unterschätzt. So lange die politische Unterstützung fehlt, ist die praktische Umsetzung stark ausgebremst. Wenn wir mit Schulleitungen kommunizieren und das Thema ansprechen, ist immer die allererste Frage, wie steht die Stadt oder das Schulamt dazu.


Simone Markl: In einem Stadtteil, in dem wir einen Fahrradbus organisiert haben, war die Ortsvorsteherin so begeistert, dass sie jetzt selbst mitfährt und damit auch andere Stadtteile motivieren möchte. Das ist ein guter Anfang und je mehr begeisterte Unterstützer wir finden – seien es Eltern, Schulen oder Verbände –, desto selbstverständlicher werden die Fahrradbusse.

Klaus Markl: Was uns bisher ausgebremst hat ist, dass bei vielen Eltern, Lehrern und Schulleitungen im Kopf verankert ist, dass die Kinder möglichst nicht vor der Radfahrprüfung auf das Fahrrad steigen und sich im Verkehr bewegen sollen. Wenn ein Kind im Fahrradbus mitfährt, ist es aber gar nicht notwendig, dass es schon sämtliche Verkehrsregeln kennt. Im Fahrradbus sind Kinder begleitet und geschützt unterwegs. Dadurch bekommen sie Fahrpraxis und lernen gleichzeitig, wie man sich im Straßenverkehr verhält und welche Regeln es gibt.


Was braucht man, um einen Fahrradbus vor Ort umzusetzen?


Klaus Markl: Das Ganze steht und fällt mit einer führenden Person, die andere animiert, motiviert und die organisiert.

Simone Markl: Was es natürlich auch braucht, sind begeisterungsfähige Menschen. Eltern, Lehrer, Schulleitung und Kinder, die Lust auf Fahrrad fahren haben. Vor allem die Eltern sind wichtig. Wir bieten im Vorfeld von Fahrradbus-Aktionen auch Fahrradchecks an, oft in Kooperation mit dem ADFC. Dort zeigen wir, wie ein verkehrssicheres Fahrrad aussieht und wie man richtig darauf sitzt. Mit unserem BiciBus-Parcours, können wir sehr schnell die motorischen Fähigkeiten der Kinder erkennen und wenn nötig handeln. Das sind banale Dinge, aber gerade für Kinder und Eltern hilfreich, die sich mit dem Fahrrad noch nicht intensiv auseinandergesetzt haben. Die sind dann oft begeistert und erzählen anderen Eltern davon – und wir schaffen gute Voraussetzung für den sicheren Schulweg mit dem Fahrradbus.


Welche Rolle spielt der ADFC?


Simone Markl: Bundesweit sind zum Beispiel der ADFC, der VCD oder die Kidical Mass die Organisator:innen der Fahrradbus-Aktionen. Der ADFC unterstützt bei uns vor Ort, in dem er die Fahrradbusse begleitet und vor den Ausfahrten Fahrradchecks anbietet und dort auch kleinere Reparaturen an den Rädern erledigt. Die Kooperation mit dem ADFC sorgt auch dafür, dass wir medial stärker wahrgenommen werden. Darüber hinaus hat der Landesverband Hessen erkannt, wie wichtig es ist, sich dem Thema Kinder anzunehmen. Als Referentin für Kinder und Schulwegsicherheit, sehe ich eine große Notwendigkeit, auch bei verkehrsplanerischen Themen wie dem Schulweg, Kindern eine Stimme zu geben.


Klaus Markl: Es ist eine Win-Win-Situation. Durch die Kooperation hat der ADFC die Möglichkeit, vor allem auch Familien und Kinder verstärkt zu erreichen. Mit dem neu gegründeten Familien-Netzwerk in Hessen ist dafür ein weiterer Grundstein gelegt.


Im März 2023 waren Sie beim 1. Bike Bus Summit dabei, einer Konferenz, bei der sich Organisator:innen von Fahrradbussen aus der ganzen Welt getroffen und über ihre Erfahrungen ausgetauscht haben. Haben Sie neue Erkenntnisse oder Ideen aus Barcelona mitgebracht?


Simone Markl: Barcelona war sehr emotional. Obwohl wir uns alle nicht kannten, fühlte es sich an, wie seine Familie zu treffen. Denn wir brennen alle für das gleiche Thema: Wir alle wollen Kinder aufs Fahrrad bringen. Interessant war, wie die Bicibusse oder Fahrradbusse in unterschiedlichen Ländern umgesetzt werden und welche Schwierigkeiten es gibt. Barcelona und einige andere Städte weltweit haben das Potenzial der Bicibusse schon erkannt und propagieren es dementsprechend. In Barcelona werden die Bicibusse zum Beispiel von der Bürgermeisterin unterstützt und auch die Medien puschen das Thema. Das wünschen wir uns auch für Deutschland, dass die Fahrradbusse mehr promotet und als Chance gesehen werden. Um das Thema hier bekannter zu machen, wollen wir den nächste Bike Bus Summit in Frankfurt ausrichten. Mit unserem neu gewählten Oberbürgermeister Mike Josef und dessen Begeisterung für unsere Initiative haben wir hierfür beste Voraussetzungen und erfahren auch politisch verstärkt Unterstützung. Ähnliches gilt auch auf Verwaltungsebene durch die Begeisterung und Unterstützung verschiedener Dezernate, insbesondere des Verkehrsdezernats.


von SM 23. Oktober 2025
Wenn neue BiciBusse aufbrechen, ist die Unterstützung der Polizei oft ein großartiges Signal: 👮 Sie schafft Sicherheit, Orientierung und Vertrauen bei Eltern, Schulen und Kindern. Gerade in der Anfangsphase hilft das, Ängste abzubauen und Routinen zu festigen. Aber: Ein BiciBus ist kein Sonderfall, sondern Teil des normalen Straßenverkehrs und damit rechtlich genauso anerkannt wie ein Verband von Erwachsenenradlern, Sportvereinen oder der Feuerwehr auf Rädern. Nach § 27 StVO darf er als geschlossener Verband eigenständig fahren ohne Begleitfahrzeuge, Blaulicht oder Ausnahmegenehmigung. 👉 Ab 16 Radfahrenden dürfen Kinder im Verband nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. 👉 Der Verband gilt als eine Einheit, darf Kreuzungen gemeinsam passieren und wird im Ganzen wahrgenommen. 👉 Eine Polizeibegleitung ist nicht erforderlich sie ist sogar unpraktisch, wenn BiciBus regelmäßig und eigenständig rollen sollen. Langfristig geht es darum, dass Kinder, Eltern und Schulen lernen: ➡️ Wir dürfen das. ➡️ Wir können das. ➡️ Und wir machen das selbst. Denn nur wenn der BiciBus regelmäßig und eigenständig rollt, wird er zur gelebten Normalität im Stadtverkehr: Sichtbar, verlässlich und vor allem selbstverständlich. 💬 Polizei zur Einführung: Ja, gern. 👣 Dauerhafte Polizeieskorte: Nein – Vertrauen und Erfahrung reichen aus. Kinder brauchen keine Eskorte – sie brauchen Raum, Respekt und Routinen.
5. Oktober 2025
5. Oktober 2025 Frankfurt geht neue Wege in der Mobilitätsbildung: Das Bildungsdezernat (Sylvia Weber, SPD) , das Mobilitätsdezernat (Wolfgang Siefert, GRÜNE) sowie das Stadtschulamt und die Initiative BiciBus Frankfurt haben eine gemeinsame Kooperation gestartet, um Kindern selbstständigen Schulweg im geschützten Rahmen auf dem Fahrrad zu ermöglichen. Das Projekt bringt das erfolgreiche Konzept des sogenannten BiciBusses erstmals in größerem Rahmen an Frankfurter Schulen. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler in Gruppen gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule fahren und dabei Sicherheit gewinnen sowie Bewegung und Freude am Radfahren erleben. Begleitet werden sie von Eltern, Lehrern und ehrenamtlichen Helfern der Mobilitätsverbände ADFC und VCD. „Mit dem BiciBus schaffen wir ein Angebot, das Bildung, Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität miteinander verbindet“, erklärt Klaus Markl, Initiator des BiciBusses in Sachsenhausen. Auch der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Frank Nagel, begrüßt die Zusammenarbeit, die unter anderem auf einen von ihm initiierten Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zurückzuführen ist: „Der BiciBus ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie wir die Mobilitätswende im Alltag erfahrbar machen können. Eltern gewinnen hierbei das Vertrauen, dass der Schulweg auch ohne Auto sicher sein kann. Wenn Kinder lernen, dass Radfahren selbstverständlich ist, gestalten wir die Stadt von morgen.“ Die Initiative BiciBus Frankfurt bringt dabei ihre Expertise und ihr ehrenamtliches Engagement ein. Gemeinsam mit Schulen, Eltern und der Stadt werden geeignete Routen geplant, Begleitpersonen geschult und erste Pilotfahrten umgesetzt. Ziel der Kooperation ist es, die ersten BiciBus-Piloten bereits im laufenden Schuljahr 2025/26 zu starten – zunächst an ausgewählten Schulen, später in weiteren Stadtteilen. „Wir möchten, dass jedes Kind in Frankfurt die Möglichkeit hat, die Freude am gemeinsamen Radfahren zu erleben. Gleichzeitig wird hierdurch die Alltagsbewegung gefördert und auf diese Weise das Sportangebot ergänzt“, so Simone Markl, Gründerin BiciBus-Deutschland. „Die Zusammenarbeit mit Stadt und Schulen ist ein wichtiger Schritt, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.“
3. Oktober 2025
Ganztag neu denken: Kommunale Vernetzung durch Kooperationen, Bewegung und nachhaltige Wege für Kinder im Sozialraum Frankfurt am Main, 03.10.2025 – Ab August 2026 haben zunächst alle Kinder der ersten Klassen einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Für Kommunen bedeutet das, den Alltag von Kindern neu zu strukturieren und dabei nicht nur Ganztagsplätze zu schaffen, sondern auch ganzheitlich zu denken. Besonders im Sozialraum und der Lebenswelt von Kindern stellt sich die Frage: Wie gelangen Kinder sicher, nachhaltig und selbstbestimmt vom Schulgelände zu sozialraumorientierten Ganztagsangeboten, wie beispielsweise zu vereinseigenen Sportanlagen) ? Kooperationen als Schlüssel für Qualität Ganztag ist weit mehr als Betreuung, weil dort die Förderung und Bildung von Kindern und Jugendlichen über vielfältige, ganzheitlich gedachte Angebote eine bedeutende Rolle spielt. Damit Ganztagsförderung und -bildung ihre Wirkung entfalten kann, braucht es die enge Zusammenarbeit verschiedener Partner: • Schulen, die den pädagogischen Rahmen geben, • Träger der Jugendhilfe, die sozialpädagogische Expertise einbringen., • Sport- und Kulturvereine, die Bewegung, Spiel und Sport sowie Kreativität und Teilhabe ermöglichen. Nur wenn diese Akteure vernetzt arbeiten und es dadurch zu einer Öffnung des Ganztags in den Sozialraum kommt kann ein vielfältiges, lebendiges Ganztagsangebot entstehen, das Bildung, Bewegung und Persönlichkeitsentwicklung verbindet. Mobilität als Herausforderung bei der Öffnung in den Sozialraum -Im Sozialraum liegen Schulen, Sportvereine, Musikschulen oder Jugendzentren oft nicht immer in direkter Nähe. Durch die Öffnung des Ganztags in den Sozialraum kann es deshalb auch dazu führen, dass Kinder zur Wahrnehmung von Ganztagsangeboten im Sozialraum Wege zurücklegen müssen.. Dabei muss die Mobilität von Kindern von Beginn an im Rahmen des Ganztags mitgedacht werden. Der BiciBus als Lösung: Bewegung und Nachhaltigkeit verbinden Hier kommt ein innovatives Konzept ins Spiel: Der BiciBus, der Kinder gemeinsam und sicher mit dem Fahrrad nicht nur zur Schule bringt, sondern auch zu verschiedenen Ganztagsangeboten im Sozialraum (wie z.B. in einen Sportverein) nachhaltig und bewegt begleiten kann . Die Vorteile liegen auf der Hand: • Sicherheit: In der Gruppe sind Kinder sichtbarer und besser geschützt. • Bewegung: Der Weg wird zur aktiven Zeit – tägliche Alltagsbewegung statt Sitzen 
 im Auto. • Nachhaltigkeit: Weniger Verkehr, weniger Emissionen, weniger Stau im Sozialraum • Selbstständigkeit: Kinder lernen, sich eigenständig im Stadtviertel zu bewegen. Ein ganzheitlicher Anspruch Damit der Rechtsanspruch auf Ganztag sein volles Potenzial entfalten kann, darf er nicht nur auf den schulischen Raum reduziert werden. Es braucht ein ganzheitliches Konzept, das Kooperationen mit Vereinen, Trägern der freien Kinder- und Jugendhilfe sowie Mobilitätslösungen wie den BiciBus einschließt. So kann der Ganztag zu einem echten Gewinn werden: • für die Kinder, die sicher und aktiv ihre Lebenswelt gestalten • für die Öffnung in den Sozialraum und die damit verbundenen kommunalen Vernetzungen • und für die Kommunen, die Verkehr reduzieren, weitere Bewegungsräume eröffnen und damit Lebensqualität steigern. Der Ausbau des Ganztags ist eine historische Chance, Bildung, Förderung und Bewegung neu zu denken. Wenn Kommunen, Schulen und beispielsweise Sportvereine gemeinsam innovative Wege wie den BiciBus aufgreifen und umsetzen, entsteht ein sozialraumorientierter Ganztag, der Kinder nicht nur betreut, sondern deren ganzheitliche Entwicklung stärkt –mental, körperlich, emotional, sozial und ökologisch.
26. Juni 2025
Diesen Freitag rollen wir wieder los: 🕢 Start um 7:30 Uhr in Sachsenhausen – gemeinsam mit vielen kleinen und großen Radlern auf dem Weg zur Schule. 🌤️ Begleitet werden wir von einem tollen Team und hoffentlich bestem Wetter! Doch damit nicht genug: Nach dem letzten Stopp bei den Schulen geht’s weiter zur @eurobike_show ! 🎡 Wir besuchen die größte Fahrradmesse Europas, vollgepackt mit Inspiration, neuen Ideen und spannenden Gesprächen rund ums Radfahren für alle Generationen. Seid ihr dabei? Ob auf dem Weg zur Schule oder später auf der Messe, wir freuen uns auf euch! 🙌💚 @sigma_bike_global @adfc.ffm @vcd_hessen #Bicibus #Frankfurt #Eurobike2025 #bewegung #cycling #bike #Sachsenhausen #ridesafe #eurobike #messe
26. Juni 2025
Am Samstag und Sonntag 28./29.06.2025 machen wir Halt auf den Festival Days der @eurobike_show und wir bringen nicht nur den BiciBus, sondern auch jede Menge gute Ideen zur sicheren Schulwegmobilität mit dem Fahrrad mit. Ob du nur kurz reinschnuppern oder gleich die Mobilitätswende mit uns feiern willst, bei uns gibt’s Gesprächsstoff, Inspiration und vielleicht sogar ein Plätzchen im Herzen (oder im BiciBus). Komm rum, sag Hallo oder wie wir in Frankfurt sagen “Guude”! Unser BiciBus freut sich schon auf dich. #bicibus #eurobike #schule #hessen #schulweg #schulanfang #fahrrad #adfc #vcd #zukunft #ridesafe
Wer Kinder ernst nimmt, sollte ihnen echt Mobilität ermöglichen und keine verlängerte Spielzeit
20. Juni 2025
Es ist ein wachsender Trend, der irritiert: Überall schießen Laufradrennen für Schulanfänger wie Pilze aus dem Boden. Was auf den ersten Blick niedlich und sportlich wirkt, ist bei genauerem Hinsehen Ausdruck eines grundlegenden Problems in der kindlichen Mobilitätsentwicklung. Kinder, die längst Fahrrad fahren könnten und sollten, werden auf ein Spielzeugfahrzeug reduziert, das sie eigentlich mit drei oder vier Jahren hinter sich gelassen haben sollten. Die motorische Entwicklung von Kindern erlaubt in aller Regel spätestens ab dem vierten Lebensjahr den Umstieg aufs Fahrrad . Dies vorausgesetzt, sie bekommen die Möglichkeit dazu. Doch statt frühzeitig mit dem Rad sicher mobil zu werden, wird das Laufrad in vielen Familien unnötig verlängert, nicht selten bis zur Einschulung. Das Ergebnis: Kinder, die zwar Laufradrennen fahren, aber noch nie im Straßenverkehr auf dem Rad gesessen haben. Besonders problematisch: Diese Entwicklung suggeriert vielen Familien und insbesondere Eltern, dass Laufradfahren mit sechs oder gar sieben Jahren etwas völlig Normales und Selbstverständliches sei. Ein Trugschluss, der sich mit jeder neuen Veranstaltung weiter verfestigt. Dabei ist das Laufrad nur ein Übergangsfahrzeug, eine wertvolle Einstiegshilfe, ja, aber kein dauerhafter Ersatz für das Fahrrad. Wenn Kinder in diesem Alter noch keine Radfahrpraxis haben, ist das ein Alarmsignal, kein Anlass zur Freude oder zum sportlichen Wettbewerb. Warum ist das ein Problem? Weil Kinder das Radfahren nur durch aktives Tun erlernen, nicht durch Wettkampf auf einem Gerät, das keine Pedale kennt. Während in anderen Ländern das Fahrrad selbstverständlich zum Alltag von Kindern gehört, scheint es in Deutschland fast „fortschrittsfeindlich“, Kinder frühzeitig aufs Rad zu bringen. Hinzu kommt ein weiterer beunruhigender Aspekt: Kinder und ihre Laufräder werden zunehmend als bunte Kulisse für Marketing-, Show- und Werbezwecke instrumentalisiert. Veranstalter, Sponsoren und Marken nutzen die medienwirksame Inszenierung der „kleinen Rennfahrer“ für ihre eigenen Zwecke, nicht selten auf Kosten einer kindgerechten, entwicklungsfördernden Mobilität. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Freude an der Bewegung, sondern um Klicks, Logos, Fototermine und emotionale Reichweite. Organisierte Laufradrennen für Vorschulkinder und Schulanfänger sind da nur das Symptom einer tiefer liegenden Fehlentwicklung. Was wir brauchen, sind keine weiteren Laufradwettkämpfe für Siebenjährige, sondern frühzeitige Radfahrausbildung, pädagogische Unterstützung, um Kindern den rechtzeitigen und sicheren Umstieg aufs Fahrrad zu ermöglichen. Wer Kinder ernst nimmt, sollte ihnen echte Mobilität ermöglichen und keine verlängerte Spielzeit auf zwei kleinen Rädern.
19. Juni 2025
🚲 Tür auf – Kind tot? In der schulischen Fahrradausbildung wird viel Wert auf Regeln und Verkehrszeichen gelegt, doch ein entscheidender Punkt wird oft übersehen: 💥Der Sicherheitsabstand zu parkenden Autos, auch bekannt als Dooring-Zone. Gerade für Grundschüler:innen ist das überlebenswichtig. Wer zu nah an parkenden Fahrzeugen fährt, riskiert schwere Unfälle durch plötzlich geöffnete Autotüren. Dabei ist die Regel klar: Mindestens 1 Meter Abstand zur Autotür, besser mehr! ❗ Leider wird dieser Abstand in der praktischen Ausbildung viel zu selten vermittelt, teils aus Platzmangel, oft aber auch aus Unwissen oder Gewohnheit. Kinder lernen so von Anfang an, „zu eng“ zu fahren, mit gefährlichen Folgen im Alltag. Sicherheit beginnt nicht bei Helmen oder Reflektoren, sondern bei Raum und Rücksicht. 👉 Beim BiciBus achten wir ganz bewusst darauf, den Kindern diesen Abstand im realen Straßenverkehr zu vermitteln. In der Gruppe sichtbar unterwegs, mit Begleitung durch Erwachsene, üben wir das sichere Fahren (inklusive Dooring-Abstand) von Anfang an praxisnah ein. #bicibus #fahrradausbildung #schule #fahrrad #schulweg #mobilitätswende #verkehrssicherheit #ridesafe #cycling #adfc #vcd
7. Juni 2025
Frankfurt am Main, 07.06.2024 – Was für ein großartiger Tag! Unter dem Motto „Gemeinsam radeln, sicher ankommen“ wurde erstmalig am 6. Juni 2025 der Deutsche BiciBus-Tag gefeiert. Damit wurde bundesweit ein Zeichen für den bewegten Schulweg mit dem Fahrrad und die tägliche Bewegungszeit für Kinder- und Jugendliche gesetzt. Zahlreiche engagierte Menschen ermöglichten Schülerinnen und Schülern den besten Start in den Schultag: Bewegt mit dem eigenen Fahrrad im BiciBus. Trotz teilweise widrigen Wetterbedingungen waren viele Kommunen beteiligt und starteten rechtzeitig vor Schulbeginn die eigens hierfür definierten BiciBus-Routen zu den örtlichen Schulen. Viele schöne Eindrücke, Fotos und Videos wurden produziert! Herzlichen Dank dafür! Diese werden in den kommenden Tagen nach und nach sowohl in den sozialen Medien als auch auf der Webseite veröffentlicht. Bleibt gespannt und vor allem: Bleibt in Bewegung 🚲🚲🚲! ps: Das "BiciBus-Tag 2025 - Wir waren dabei!"- Badge, gibt's auf der Download-Seite!
4. Juni 2025
Frankfurt am Main, 04.06.2024 - Unter dem Motto „Gemeinsam radeln, sicher ankommen“ wird erstmalig am 6. Juni 2025 der Deutsche BiciBus-Tag gefeiert. Damit wird bundesweit ein Zeichen für den bewegten Schulweg mit dem Fahrrad und die tägliche Bewegungszeit für Kinder- und Jugendliche gesetzt. Zum BiciBus-Tag wird am 6. Juni 2025 u.a. ein Video mit Eindrücken von radelnden Kindern, sowie Grußworten und Statements gedreht und anschließend veröffentlicht. Das Video wird am 6. Juni unter www.bicibus.de/bicibustag wie auch auf Instagram (@bicibus.de) veröffentlicht und soll bundesweit Kommunen und Schulgemeinschaften animieren, eigene BiciBusse zu starten um somit Kinder und Jugendliche für das Radfahren als nachhaltige Mobilität und gesundheitsfördernde Bewegung zu begeistern. Pressevertreter:innen sind herzlich eingeladen, über den BiciBus-Tag zu berichten oder das Video zu nutzen.
von SM 24. Mai 2025
📣 Früh übt sich – auch ohne Fahrradführerschein! 🚲 Der Glaube, dass Grundschüler erst ab der 4. Klasse bzw. nach bestandener Radfahrprüfung mit dem Fahrrad zur Schule fahren dürfen ist ein weitverbreiteter Rechtsirrtum. Warum Kinder so früh wie möglich mit dem Radfahren starten sollten: ✅ Bewegung macht fit & schlau ✅ Übung macht sicher ✅ Selbstständigkeit macht stark ✅ Früh gelernt = nachhaltig mobil Der umgangssprachlich sog. „Fahrradführerschein“ besitzt keine rechtliche Wirkung, sondern rein symbolischen Charakter. Etwaige schulische Verbote für Grundschüler, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen sind rechtswidrig. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall: Es besteht kein gesetzliches Verbot für Kinder, nicht mit dem Fahrrad zur Schule oder gar zur Kita zu fahren. Das Erziehungsrecht und die Wahl des Schulweges gem. Art. 6 GG obliegt einzig den Eltern. Zudem gibt es in den besteht in den meisten Bundesländern ein gesetzlicher Lehrauftrag, die Schüler zur Nachhaltigkeit zur erziehen. Radfahren ist nachhaltig. Eine Empfehlung seitens Schulleitungen auf das frühe Radfahren zu verzichten ist nicht nur kontraproduktiv, sondern gar gefährdend, da Studien nachgewiesen haben, dass die fahrtechnischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen in Abhängigkeit zum Eintrittsalter stehen. Umso später Kinder mit dem Radfahren beginnen, desto höher ist aufgrund unzureichender Fähigkeiten das Unfallrisiko. Kinder brauchen sichere Wege & Begleitung, nicht erst einen „Fahrradführerschein“ – sondern Vertrauen & Praxis ab dem ersten Tritt in die Pedale. Deshalb unterstützen wir mit dem BiciBus schon die Kleinsten dabei, gemeinsam sicher zur Schule zu radeln.
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